Molekularer Wasserstoff besteht aus zwei Wasserstoffatomen, die eine chemische Verbindung miteinander eingegangen sind. Bei Zündung reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff und Halogengasen wie Chlor, Brom und Fluor heftig, ist sonst aber vergleichsweise beständig und wenig reaktiv. Bei hohen Temperaturen wird das Gas reaktionsfreudig und geht mit Metallen und Nichtmetallen gleichermaßen Verbindungen ein. Die aggressivste Reaktion bei niedrigen Temperaturen geht jedoch Wasserstoff mit Fluor ein. Wird Wasserstoffgas bei −200 °C auf gefrorenes Fluor geleitet, reagieren die beiden Stoffe sofort explosiv miteinander.
Stoff | chemische Formel | Aggregatzustand | kohlenstoffhaltig | Verhältnis Kohlenstoff zu Wasserstoff |
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Wasser | H2O |
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Essigsäure | CH3COOH |
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Heizöl | C12H24 |
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Kohle | C24H12 |
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Alkohol | C2H6O |
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Methan | CH4 |
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Zucker | C6H12O6 |
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Um molekularen Wasserstoff in die Atome zu zerlegen, muss Energie von 436,22 kJ/mol aufgewendet werden. Atomarer Wasserstoff reagiert sehr rasch (z. B. an Behälterwänden) und stark exotherm zu molekularem Wasserstoff.
Auch im Weltraum liegt bei niedrigen Temperaturen in der Regel molekularer Wasserstoff vor. In der Nähe heißer Sterne wird molekularer Wasserstoff jedoch durch deren Strahlung aufgespalten, so dass dort die atomare Form überwiegt. Diese ist zwar sehr reaktiv und geht schnell neue Verbindungen ein, vor allem mit anderen Wasserstoffatomen, die jedoch von der Strahlung ebenfalls wieder gespalten werden.
Wasserstoff in den Sternen liegt nicht nur atomar vor, sondern auch als Plasma: Die Elektronen sind dann je nach Temperatur von den Protonen abgetrennt. Die Oberfläche der Sonne hat eine Temperatur von ungefähr 6000 °C. Bei dieser Temperatur ist der größte Teil des Wasserstoffes noch molekular. In der Korona, der äußeren Gashülle der Sonne herrschen allerdings bis zu einer Million Grad Celsius. Daher sind im Sonnenlicht die Übergänge der Elektronen im atomaren Wasserstoff erkennbar. Chemische Verbindungen können sich bei so hohen Temperaturen kaum bilden und zerfallen sofort.
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Eine wichtige Eigenschaft des Wasserstoffs ist die so genannte Wasserstoffbrückenbindung, eine anziehende elektrostatische Kraft zwischen zwei Molekülen. Ist Wasserstoff an ein stark elektronegatives Atom, wie zum Beispiel Fluor oder Sauerstoff, gebunden, so befindet sich sein Elektron eher in der Nähe des Bindungspartners. Es tritt also eine Ladungsverschiebung auf und das H-Atom wirkt nun positiv polarisiert. Der Bindungspartner wirkt entsprechend negativ. Kommen sich zwei solche Moleküle nahe genug, tritt eine anziehende elektrische Kraft zwischen dem positiven H-Atom des einen Moleküls und des negativen Teils des jeweiligen Partners auf. Das ist eine Wasserstoffbrückenbindung.
Da die Wasserstoffbrückenbindung schwächer ist als die Bindungskraft innerhalb eines Moleküls, verbinden sich die Moleküle nicht dauerhaft. Vielmehr bleibt die Wasserstoffbrücke nur Bruchteile einer Sekunde bestehen. Dann lösen sich die Moleküle voneinander, um erneut eine Wasserstoffbrückenbindung mit einem anderen Molekül einzugehen. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig.
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